Vereinbarkeit

Studium und Beruf | Studium und Familie

Wie lassen sich Studium, Beruf und Familie miteinander vereinbaren?

Die Vereinbarkeit von Familie und Studium ist eine Herausforderung. Denn es gilt, die familiären Verpflichtungen und zeitlichen Kapazitäten mit dem Studium abzustimmen. Neben Unterstützungsangeboten der Berliner Hochschulen sowie ggf. Hilfe aus dem sozialen Umfeld kann eine Vereinbarkeit von Famile und Studium als auch von Studium und Arbeit durch die Auswahl des Studiengangs, der Hochschule und insbesondere der Studienform verbessert werden. Daher finden Sie hier einen Überblick über verschiedene Hochschularten, Abschlüsse und Studienformate.

Studium und Familie

Wie lassen sich Studium und Familie miteinander vereinbaren?

Für mich war das Studium bisher wie ein Arbeitstag geplant, von 8 bis 16 Uhr. Dann kann ich abends, wenn die Kinder im Bett sind, noch eine oder zwei Stunden lernen. Das Online-Studium ist da aktuell von Vorteil, weil vieles aufgezeichnet wird. Man kann sich die Zeiten selbst legen. Aber das Studieren mit Kindern ist schwierig. Ich bin froh, dass ich mir finanziell im Moment keine Gedanken machen muss. Durch die Berufsförderung der Bundeswehr sind wir erst einmal abgesichert.

Andreas, 33Kraftfahrzeugmechatroniker und Handwerksmeister, studierte Wirtschaftsingenieurwesen an einer Berliner Hochschule.

Weiterführende Informationen für studierende Eltern

Broschüre des studierendenWERKs Berlin
„Studieren mit Kind in Berlin“

Übersicht der Familienbüros der Berliner Hochschulen

Studium und Arbeit

Wie lassen sich Studium und Arbeit miteinander vereinbaren?

Hochschularten

Es gibt verschiedene Arten von Hochschulen mit unterschiedlichen fachlichen Schwerpunkten und Profilen (z. B. Technische Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften, Kunsthochschulen). Universitäten und Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) unterscheiden sich vor allem in der Ausrichtung ihrer Lehre und Forschung. Das Fächerspektrum an Universitäten ist breit angelegt und eher generalistisch ausgerichtet. Fachinhalte werden stärker theoretisch behandelt. Zudem betreiben Universitäten Grundlagenforschung und haben das Promotionsrecht. Studiengänge an HAW sind meist stärker an der beruflichen Praxis orientiert. Wie die Lehre ist auch die Forschung eher anwendungsnah.

An den staatlichen Berliner Hochschulen werden keine Studiengebühren erhoben, jedoch fallen Semesterbeiträge in Höhe von rund 300 Euro an, in denen u. a. das Semesterticket für den öffentlichen Personennahverkehr enthalten ist.

Neben staatlichen Hochschulen gibt es in Berlin auch zahlreiche private Anbieter von Hochschulbildung. Das Angebot an privaten Hochschulen umfasst meist kleinere, spezialisierte und stark vorstrukturierte Studiengänge mit hohem Praxisbezug. Berufsbegleitende und Fernstudien-Angebote richten sich vor allem an berufstätige Studierende. Für ein Bachelorstudium können dabei Studiengebühren von mehreren tausend Euro anfallen.

Studienabschlüsse

Wer ein erstes Studium aufnimmt, beginnt in der Regel ein Bachelorstudium, das auf 6 bis 8 Semester ausgelegt ist. Das Studium setzt sich aus verschiedenen Modulen zusammen, die wiederum aus einzelnen Veranstaltungen wie Vorlesungen, Seminaren, Laboren oder Praktika bestehen und jeweils mit einer Prüfung – z. B. einer Klausur, Hausarbeit oder mündlichen Prüfung – abgeschlossen werden.

Der erfolgreiche Bachelorabschluss ermöglicht die Aufnahme eines Masterstudiums, das in der Regel auf 2 bis 4 Semester angelegt ist. Ein Masterstudium kann entweder auf ein Bachelorstudium aufbauen (konsekutiver Master) oder als weiterbildendes Studium (weiterbildender Master) konzipiert sein. Weiterbildende Studiengänge sind in der Regel mit Studiengebühren verbunden und eingeschränkt förderungsfähig. Unter bestimmten Voraussetzungen ist es möglich, einen Weiterbildungsmaster ohne Bachelor zu absolvieren.

Studienformen

Ein Studium kann in unterschiedlichen Formen absolviert werden. Den Regelfall bildet ein Vollzeitstudium. Der Arbeitsaufwand einschließlich Selbststudienphasen orientiert sich dabei an einer Vollzeitbeschäftigung.

Daneben gibt es die Möglichkeit des Teilzeitstudiums. Ablauf und Anforderungen stimmen hier grundsätzlich mit denen eines Vollzeitstudiums überein; allerdings steht für das Teilzeitstudium mehr Zeit zur Verfügung. Zu beachten ist, dass sich dadurch nicht nur die Studiendauer verlängert. Ein Teilzeitstudium kann zudem Auswirkungen auf die Beiträge zur Krankenversicherung sowie den Anspruch auf BAföG oder Sozialleistungen haben, die man vorher abklären sollte.

Anders als beim Teilzeitstudium sind bei berufsbegleitenden Studienformaten die Studienzeiten stärker auf die Bedürfnisse Berufstätiger ausgerichtet. Veranstaltungen finden z. B. am Abend oder an Wochenenden statt oder können individuell von zuhause absolviert werden.

Für Studierende, die Flexibilität schätzen und in der Lage sind, sich selbstverantwortlich Studieninhalte anzueignen, kann ein Fernstudium eine Option sein. Fernhochschulen und Fernstudienangebote gibt es in ganz Deutschland. Für den Zugang beruflich Qualifizierter ist hierbei zu beachten, dass die jeweiligen Zugangsregelungen des Bundeslandes gelten, in dem die Hochschule ihren Sitz hat.

Ein duales Studium kombiniert das wissenschaftliche Studium an einer Hochschule mit der Berufspraxis in einem Unternehmen. Anders als das berufsbegleitende Studium ist das duale Studium durch eine inhaltliche und organisatorische Verzahnung von Studien- und Praxisphasen gekennzeichnet. Mit der vertraglichen Bindung an einen Praxispartner sind häufig eine höhere finanzielle Sicherheit und gute Übernahmechancen verbunden. Duale Studiengänge werden vor allem im Wirtschafts- und Ingenieurbereich, der Informatik, aber auch in der öffentlichen Verwaltung oder im Sozial- und Gesundheitswesen angeboten.

Fachwahl

Das Angebot an Studiengängen ist groß und breit gefächert. Bei der Wahl des Studienfachs gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich zu orientieren und zu informieren. Allgemeine Studienorientierungs– und Interessentests können helfen, Neigungen und Fähigkeiten zu ermitteln. Online-Datenbanken ermöglichen eine gezielte Suche nach ausführlichen Informationen zu einem bestimmten Studienfach oder -format, z. B. dem dualen Studium.

Um Studienaufbau und -inhalte zu klären, lohnt sich ein Blick in die Studien- und Prüfungsordnungen oder Modulhandbücher der Studiengänge, die auf den Webseiten der Hochschulen zu finden sind. Exemplarische Studienverlaufspläne geben einen Eindruck über die zeitlichen Anforderungen des Studiums. Eine persönliche Beratung vor Ort, z. B. bei der studentischen Studienfachberatung, ist neben den Angeboten der Allgemeinen bzw. Zentralen Studienberatung ebenfalls empfehlenswert.